Hohe Auszeichnung für Josef Jerger

Hohe Auszeichnung für Josef Jerger

Ernennung zum Ehrenpräsidenten des Weltdachverbandes

Auf der Gedenkveranstaltung „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“ der Donaudeutschen Landsmannschaft in Speyer am 24.November 2024 kam Josef Jerger eine hohe Ehre zu teil. Der Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben, Jürgen Harich, nutzte auf Einladung des Landesvorsitzenden Paul Nägl die Gelegenheit und überreichte Jerger offiziell die Urkunde zum Ehrenpräsidenten. Die Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz e .V. hat eine lange und beeindruckende Geschichte, die eng mit dem Engagement von Josef (Joschi) Jerger verbunden ist.

Jerger trat als junger Mann der Trachtengruppe des damaligen Ortsverbandes Ludwigshafen bei und wurde 1964 auf Vorschlag des damaligen Ortsvorsitzenden zum Landeskassenwart gewählt.

1981 übernahm er das Amt des Landesvorsitzenden, das er ursprünglich nur für zwei Jahre annehmen wollte, aber letztendlich 32 Jahre lang innehatte.

Jerger ist seit vielen Jahren als Schriftleiter der Vereinszeitung „Donaudeutsche Nachrichten“ tätig und engagierte sich im Stadtverband Speyer, wo er nicht nur stellvertretender Vorsitzender ist, sondern auch bis heute zum Küchenpersonal“ des Hauses Pannonia gehört.

Im Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben war er von 1994 bis 1996 Schriftführer und von 1996 bis 2020 Stellvertretender Bundesvorsitzender. In dieser Zeit war er zusammen mit dem damaligen Bundesvorsitzenden für das Referat Gedenkstätten zuständig und hat maßgeblich an der Gestaltung der Gedenkstätten in Gakowa, Kruschiwl, Sremska Mitrovica und Backi Jarak mitgewirkt. Auch bei der Gedenkstätte in Valpovo hatte er entscheidenden Einfluss.

Darüber hinaus übernahm er die Beratung für die Anerkennungsleistung für zivile deutsche Zwangsarbeiter, was dazu führte, dass 750 Personen erfolgreich Anträge stellten und eine Entschädigung von 2.500 € erhielten.

Im Weltdachverband der Donauschwaben e .V.  war Jerger von 2002 bis 2004 Vizepräsident, von 2004 bis 2008 Präsident, von 2008 bis 2012 erneut Vizepräsident und von 2012 bis 2024 Geschäftsführender Vizepräsident.

Jerger ist ein wahrer Meister, was die Kommunikation und den Briefverkehr betrifft.

Die Administration vieler Aufgaben lief über ihn.

Die Erstellung einer Finanz- und Geschäftsordnung ist auch sein Verdienst.

Er verstand es, mit allen gut auszukommen und war immer ein gern gesehener Gast bei sämtlichen Veranstaltungen. Insgesamt gehörte er 22 Jahre dem Präsidium des Weltdachverbandes an und hat damit einen bedeutenden Beitrag zur unserer donauschwäbischen Gemeinschaft geleistet.

49 Jahre Mitglied des Landesvorstands, 26 Jahres Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands und 22 Jahre Präsidiumsmitglied des Weltdachverbandes.

Das muss erst einmal einer nachmachen!

Die donauschwäbische Gemeinschaft schätzt Jerger sehr und ist für seine großartigen Verdienste unendlich dankbar!

Seine jahrzehntelange Erfahrung, seine besonne und bescheidene Art, sein Streben nach Harmonie, vor allem aber seine fundierte und ausdauernde Arbeit haben die donauschwäbischen Verbände wesentlich mitgeprägt. Die Donauschwaben in der ganzen Welt danken Jerger sehr herzlich für alle Initiativen, für alle Mühen, alle ehrenamtliche Zeit und für alle Ermutigungen.

Deshalb haben alle Mitglieder auf der Hauptversammlung des Weltdachverbandes einstimmig beschlossen, ihn zum Ehrenpräsidenten des Verbandes zu machen! (Im Heft Oktober 2024 haben wir kurz darüber berichtet).

Die Donauschwaben freuen sich weltweit über ihren neuen Ehrenpräsidenten.

Joschi Jerger hat diese Auszeichnung mehr als verdient.

 

Jürgen Harich, Präsident des Weltdachverbandes

 

Veranstaltung „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“

Veranstaltung „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“

Was für ein Ereignis im Haus der Donauschwaben!

Wenn Sie nicht zu den 200 Personen gehörten, die am Sonntag an der Gedenkfeier „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“ teilgenommen haben, haben Sie sicherlich schon einige der positiven Eindrücke darüber gehört.

Organisiert vom Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben war diese ganztägige Veranstaltung all jenen gewidmet, die ihr Leben verloren haben oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden, aber auch ihren Familien und Nachkommen, die dafür sorgen, dass über die Geschichte noch gesprochen wird und dass die Kultur und Tradition noch lebendig ist und gepflegt wird.

Zunächst hat Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben, die Gäste begrüßt und über seine eigenen Erfahrungen und die Bedeutung der Pflege donauschwäbischer Traditionen gesprochen. Anschließend hielt Dr. habil. Mathias Beer einen Vortrag mit dem Titel „1944 – Eine Zeitwende der donauschwäbischen Geschichte“, der einen wissenschaftlichen Überblick über die jahrhundertelange Geschichte gab. Raimund Haser MdL, der Vorsitzende des Hauses der Donauschwaben, begrüßte dann die Gäste im Ehrenhof und lud sie zur Kranzniederlegung mit anschließender Blasmusik ein. Den Abschluss des Vormittags bildete der Ökumenische Gottesdienst, gefolgt vom Chor der Donauschwaben aus Mosbach.

In der Mittagspause konnte man Gulasch und Kartoffelpaprikasch genießen und sich mit alten Freunden und der Familie unterhalten. Dazu gab es ein donauschwäbisches Kuchenbuffet für jeden Geschmack mit mehr als 10 verschiedenen Kuchensorten. Zusammen mit den Tanzvorführungen der Tanzgruppen aus Reutlingen, Speyer und Ulm, und die Theatervorführung wurde gezeigt, dass die donauschwäbische Kultur auch heute noch lebendig ist.

Der bewegendste Teil der Veranstaltung waren die Zeitzeugengespräche, die von Jürgen Harich moderiert wurden. Vier Ehrengäste erzählten ihre Geschichten über die alte Heimat und alles, was sie erlebt haben, bevor sie nach Deutschland kamen. Das rührte viele zu Tränen, aber noch mehr dazu, sich an ihre eigenen Familiengeschichten und Schicksale zu erinnern. Alle waren dankbar, diese Geschichten noch einmal zu hören und sie vor dem Vergessen zu bewahren.

Die Gedenkfeier war geprägt von einer Mischung aus Nostalgie, Traurigkeit, aber auch Glück und Freude, wieder zusammen sein zu können, sich an Geschichte, Traditionen und Kultur zu erinnern und wieder füreinander da zu sein.

Ein besonderer Dank geht schließlich an das HdD-Team, das wochenlang unermüdlich daran gearbeitet hat, diese Veranstaltung möglich zu machen.

 

Fotos: Giuseppe Santagati

 

Literaturtage im Haus der Donauschwaben

Literaturtage im Haus der Donauschwaben

Am letzten Wochenende hatten wir unsere Türen für alle Literaturliebhaber geöffnet. Von Freitag bis Sonntag fanden im Haus der Donauschwaben die ersten Literaturtage statt, die neben einer kleinen Buchmesse auch erlesene Autoren beherbergten.


Am ersten Tag sprachen wir mit Christian Jung über die Geschichte der DDR, aber auch über die aktuelle gesellschaftspolitische Situation. Danach lockerte Ilse Hehn die Atmosphäre auf, indem sie ihre Lyrik und Prosa las, gefolgt von ihrer bildenden Kunst, die den künstlerischen Ausdruck vervollständigte.
Am zweiten Tag stellte Katharina Eismann ihre beiden Romane vor und erläuterte, wie ihre Erfahrungen in Rumänien ihre literarische, aber auch spätere künstlerische Arbeit beeinflusst haben.


Der letzte Tag stand ganz im Zeichen unserer Lieblingsbesucher, unserer kleinen Leseratten, die gespannt der eindrucksvollen und lustigen Lesung von Yvonne Hergane aus ihren Kinderbüchern lauschten. Alle hatten so viel Spaß, dass die Autorin statt der geplanten zwei Bücher vier Bücher mit Hilfe des Publikums vorlas.
Wir bedanken uns noch einmal bei unseren Autorinnen und Autoren, aber auch bei den Besuchern, die die Literaturtage im Haus der Donauschwaben zu einer wahren Freude gemacht haben.

Besuch von SchülerInnen aus Temeswar

Besuch von SchülerInnen aus Temeswar

Am 29.10. hatten wir eine weitere Gruppe von Schülern aus Rumänien zu Gast, die von Prof. Dr. Bendel begleitet wurde. Nach einer langen Reise von Temeswar waren die Schüler immer noch begierig darauf, etwas über die Geschichte und Kultur der Donauschwaben zu erfahren, die jahrhundertelang Seite an Seite mit ihren rumänischen Nachbarn lebten.

Nach einem Rundgang durch das Haus hatten die Schülerinnen und Schüler noch ein wenig Zeit, um unsere Sonderausstellung zu besichtigen. Sie waren begeistert von der Bauernstube, die noch die Lebensweise von vor Jahrzehnten wiedergibt, aber die meiste Zeit verbrachten sie in unserer donauschwäbischen Bibliothek, um in den Büchern zu stöbern. Sie hatten das Glück, dass Frau Täuber sie dabei begleitete. Sie lebte bis 1980 in Temeswar und zog dann nach Deutschland. So konnte sie ihnen von ihren Erlebnissen beim Aufwachsen in Rumänien erzählen, aber auch von den bedeutenden Donauschwaben, die die Landschaft von Temeswar verändert haben, sei es in der Kunst, der Architektur oder der Literatur.

Parallele Ausstellungen des ZgV im Haus der Donauschwaben und im Rathaus Sindelfingen

Parallele Ausstellungen des ZgV im Haus der Donauschwaben und im Rathaus Sindelfingen

Seit dem Bau des Hauses der Donauschwaben ist die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Haus eine der wichtigsten und fruchtbarsten der letzten 60 Jahre. Wir sind stets bestrebt, diesen kulturellen Austausch zu bereichern und zu unterstützen, und freuen uns daher sehr, zwei parallele Wechselausstellungen anzukündigen, die vom 16. Oktober bis zum 2. Dezember im Rathaus und im Haus der Donauschwaben stattfinden werden. Die Ausstellungen beschäftigen sich mit dem Thema Flucht und Vertreibung und werden vom Zentrum gegen Vertreibungen gestaltet. Die Eröffnungsfeier findet am Donnerstag, den 17. Oktober um 17:30 Uhr im Rathaus statt, wo OB Dr. Bernd Vöhringer und unser Vorsitzender Raimund Haser MdL mehr über die jahrzehntelange Freundschaft zwischen der Stadt und dem Verein erzählen werden.

Die im Rathaus zu sehende Ausstellung „In Lagern: Schicksale deutscher Zivilisten im östlichen Europa 1941-1955“ beschäftigt sich mit der Verschleppung deutscher Zivilisten in die damaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebiete sowie ihrer Internierung. Im Haus der Donauschwaben können Sie die Ausstellung „Erzwungene Wege – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts“ besuchen, die die Geschichte beginnend mit dem Völkermord an den Armeniern im Jahre 1915 über die Vertreibung der Juden in Deutschland ab 1933 und die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges bis hin zu den Kriegen um das zerfallende Jugoslawien in den Jahren um 1990 erzählt.

Wir laden Sie herzlich ein, beide Ausstellungen zu besuchen und an der Eröffnungsfeier teilzunehmen!

 

 

Fotos: Zentrum gegen Vertreibungen